Winterackerbohnen 2022

Die Vorfrucht war Dinkel. Der Drusch erfolgte am 11.07.2022. Dabei wurde das Stroh für die Einarbeitung gehäckselt. Zur Förderung einer optimalen Strohrotte wurden vor der Einarbeitung mit der Scheibenegge, 1,0 Liter “Akra Stroh“ und 2,0 Liter “KE-Agrar“ gespritzt.                                                         

Am folgenden Tag wurde die Zwischenfrucht “Terra Live-Bodenverbesserung“ gesät.

Um dem anfänglichen Trockenstress entgegenzuwirken und das Wachstum zu fördern, wurde am 23.08.2022 eine Spurenelementespritzung mit 2 Stickstoffbakterien-Stämmen nach dem „“Karner Düngesystem“ durchgeführt. Diese Stickstoffbakterien waren wichtig um den Stickstoffbedarf der Strohdüngung etwas auszugleichen. Ich hatte keinen Wirtschaftsdünger zur Verfügung.

Am 23.09.2022 wurde die gut entwickelte Zwischenfrucht gemulcht. Dazu spritze ich zur Förderung einer Flächenrotte 4,0 Liter “KE-Agrar“. Anschließend wurde bei trockenen Bodenverhältnissen der Boden mit einem Tiefenlockerer ca. 30 cm gelockert, aber nicht gewendet. Aufgrund des warmen und feuchten Wetters verlief die Flächenrotte sehr gut. Wegen den starken Herbstniederschlägen trocknete der Boden nur sehr langsam ab, wodurch sich die Aussaat der Winterackerbohnen bis zum 20.10.2022 verzögerte. Die Aussaat erfolgte mit der Kreiselegge und aufgebauter Sämaschine bei sehr feuchtem Boden. Die Aussaatstärke betrug 150 kg, was bei einem Tausendkorngewicht (TKG) von 550 Gramm etwa 27 Körnern entsprach. Aufgrund einer weniger optimalen Keimfähigkeit sind nur etwa 20 Pflanzen je m2 aufgelaufen. Ein Striegeln war wegen dem feuchten Boden im Spätherbst nicht mehr möglich. Die Ackerbohnen sind dann mit ca. 2 Blattpaaren in den Winter gegangen. Die Pflanzen sahen sehr gesund aus.

 


Um die Entwicklung der Ackerbohnen mit sehr lückigem Bestand im zeitigen Frühjahr zu fördern, wurde bereits am 18.02.2023 die “Frühjahrsspritzung“ nach dem “Karner-Düngesystem“ durch-geführt. Da im zeitigen Frühjahr der Unkraut-Ungras Druck gering war und ich die Kultur wegen der geringen Bestandsdichte nicht noch zusätzlich schädigen wollte, unterließ ich eine Striegelung im Frühjahr. Auch ein Hacken war nicht möglich, da ich die Ackerbohnen auf 13,5 cm Reihenabstand gesät hatte. 

Die Ackerbohnen entwickelten sich trotz des kalten Frühjahres sehr gut. Auf dem Feld mit schwerem Boden und fehlendem Calcium, war dann teilweise der Fuchsschwanz deutlich als Konkurrenz aufgetreten. Im Feld mit relativ ausgewogenen Nährstoffverhältnissen war die Verunkrautung sehr gering. Die Ackerbohnen bewältigten den Trockenstress von Ende Mai bis Mitte Juni sehr gut.

Nach den ersten Regenfällen wurden die bis dahin gesunden Pflanzen jedoch von der “Schokoladen-Flecken Krankheit“ befallen, wodurch die Blätter dann schnell abstarben. Die Ernte der Ackerbohnen erfolgte 31.07.2023. Der durchschnittliche Ertrag der beiden Äcker betrug umgerechnet auf 15 % Restfeuchte, 2,6 Tonnen je ha. Der Marktwert lag Netto bei 550 € je Tonne Ackerbohnen.

Erst bei der Ernte stellte ich fest, dass sich der „Ackerbohnenkäfer“ stark verbreitet hatte, und auch bereits viele Körner angefressen hatte, was natürlich den Ertrag ebenfalls geschmälert hatte.